Das Aloe Vera Gel sollte inzwischen in keiner Hausapotheke fehlen. Man findet die Aloe Vera heute in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten verarbeitet. Doch nichts ist so wirkungsvoll, wie das reine Gel der „echten“ Aloe Vera Pflanze.
Wir erklären dir hier, wo sie genau herkommt, worauf du bei der Anwendung achten solltest, welche Wirkungen das Gel hat und wie du das Gel deiner eigenen Pflanze nutzen kannst.
Herkunft von Aloe Vera Gel
Sie wird auch Wüstenlilie genannt, denn sie bevorzugt ein heißes trockenes Klima und entstammt botanisch der Familie der Liliengewächse. Inzwischen wurden über 300 Arten entdeckt. Jedoch nur die „echte“ Aloe Vera, Aloe Barbensis Miller, wird für die Herstellung von Aloe Vera Produkten verwendet.
- Seit mehreren tausend Jahren ist die Aloe Vera schon als Heilpflanze bekannt. Sie trägt unter anderem Namen wie „Pflanze der Unsterblichkeit“ und „Blut der Götter“. Erst waren es die Ägypter, dann die Griechen, die die Wirkungen der Pflanze entdeckten.
- Arabische Händler brachten sie dann nach Asien, wo sie in Indien und Japan bekannt wurde. Nachdem sie im 10. Jahrhundert nach Großbritannien gelangt war, konnte sie sich von dort aus in ganz Europa verbreiten. Von Spanien aus gelangte sie nach Südamerika.
- Hauptanbaugebiete sind heute Regionen mit sehr trockenen Sommern und milden Wintern. So zum Beispiel die Kanarischen Inseln, Kuba, Brasilien und Afrika. Mexico ist inzwischen eines der wichtigsten. Dort wird beim Anbau auf Pestizide und Düngemittel weitestgehend verzichtet.
Die ansässigen Maja-Völker halten schwer an dem schamanischen Glauben fest, dass die heilenden Eigenschaften mit der Seele der Pflanze in Verbindung stehen. Deswegen hängen dort über den Hauseingängen oft Aloe Vera Blätter, die Krankheiten fernhalten sollen.
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Saft und Aloe Vera Gel 🔍
Oft wird das Aloe Vera Gel und der Saft in einen Topf geschmissen. Das ist jedoch nicht richtig, denn es gibt einen wichtigen Unterschied. Schneidest du ein Aloe Vera Blatt auf, wird zuerst ein gelblicher Saft herauslaufen.
Dieser enthält einen hohen Anteil Aloin, das stark abführend wirkt.
Unter Umständen führt seine Einnahme zu Krämpfen. Solltest du also ein Aloe Vera Präparat zum Einnehmen, suchen, achte auf Qualität und darauf, dass kein Aloin beinhaltet ist.
Es sei denn du suchst nach einem Abführmittel. Erst nachdem der Saft aus dem Blatt abgelaufen ist, kann man das Aloe Vera Gel entnehmen. Zum Einnehmen solltest du Gel-Präparate kaufen, bei denen nur das reine Aloe Vera Gel aus dem Wasserspeichergewebe entnommen worden ist.
Für die Herstellung von Säften werden häufig die ganzen Blätter verwendet, sodass du hier bei der Einnahme mit entsprechenden (Neben-) Wirkungen rechnen musst.
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Anwendung von Aloe Vera Gel 🎯
Aloe Vera Gel kannst du innerlich wie auch äußerlich anwenden. In Studien wurden bis jetzt hauptsächlich folgende Eigenschaften nachgewiesen: immunstärkend, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, wundheilungsfördernd und entzündungshemmend.
Bekannt ist seine Anwendung auf der Haut bei verschiedenen Hautkrankheiten und Irritationen.
- Pflegeprodukte: Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Kosmetika, die auf die Wirkung von Aloe Vera setzen. Bei regelmäßiger Anwendung kann vor allem die feuchtigkeitsspendende Eigenschaft des Gels die Spannkraft der Haut erhöhen und Trockenheitsfältchen mildern.
- Insektenstiche: Hier wird das Aloe Vera Gel einfach auf einen Mücken-, Wespen- oder Bienenstich aufgetragen. Es wirkt sofort juckreizlindernd und entzündungshemmend.
- Sonnenbrand: In Studien wurde bewiesen, dass Aloe Vera Gel sogar noch besser gegen Sonnenbrand wirkt, als Kortisonpräparate. Aufgrund seines hohen Wassergehaltes wirkt es kühlend und feuchtigkeitsspendend.
- Ekzeme und Schuppenflechte: Auch hier bietet Aloe Vera aufgrund seiner entzündungshemmenden und kühlenden Eigenschaften eine echte Alternative zu einer langandauernden Kortisontherapie.
- Verbrennungen: Bei Verbrennungen 1. Grades wird die Anwendung durch das Aloe Vera Gel eines frisch aufgeschnittenen Aloe Vera Blattes empfohlen. Stärkere Verbrennungen gehören jedoch sofort in die Hände eines Arztes.
- Trockene Haut: Trockene Hautzustände aller Art lassen sich verbessern durch den kühlen Feuchtigkeitskick des Aloe Vera Gels.
- Strahlenschäden: In der Krebstherapie ist es üblich, entsprechende Bereiche zu bestrahlen. Trotz der vorangeschrittenen Technik führt diese Behandlung immer wieder zu Hautentzündungen, der sogenannten Dermatitis. Auch hier hat sich die Anwendung von Aloe Vera Gel als hilfreiche Maßnahme bewiesen.
- Innerliche Anwendung: Um die Wirkstoffe der Aloe Vera innerlich anzuwenden, stehen dir das Aloe Vera Gel, wie auch Pulver und Kapseln zur Verfügung. Empfohlen wird immer die Trinkkur. Da hier das Gel unverarbeitet vorliegt, ist der Wirkstoffgehalt wesentlich höher. Da Aloe Vera Gel ein natürliches Produkt ist, solltest du für deine Erfolge eine längere Einnahmedauer einplanen. Achte auf reine Produkte ohne Aloin. Die empfohlene Einnahmemenge entnimmst du bitte den Packungsbeschreibungen. Empfehlenswert ist es, mit einer kleineren Menge zu starten und dann zu steigern.
Inhaltstoffe von Aloe Vera Gel
Inzwischen hat man bis zu 200 Inhaltsstoffe in der Wunderpflanze analysiert. Aloe Vera besteht jedoch hauptsächlich aus Wasser, sodass die Konzentration der Nährstoffe recht gering ist.
Sie stellen das Stützgerüst für die Pflanze. Ein Hauptwirkstoff ist das Acemannan. Man hat herausgefunden, dass der menschliche Körper diesen Stoff bis zur Pupertät selbst herstellt. Danach muss er über die Nahrung zugeführt werden. Er ist Bestandteil jeder Zellmembran und wirkt immunstimulierend. Der Körper benötigt Acemannan als Grundlage für Zellen von Sehnen, Muskeln und Knochen. Es ist essenziell um ausreichend Gelenkschmiere zu produzieren.
Er hat einen positiven Einfluss auf die Darmflora und kann Verdauungsbeschwerden und Pilzerkrankungen lindern.
Neben weiteren Polysacchariden wie Zellulose enthält Aloe Vera auch eine Menge Einfachzucker und Aminozucker.
Neben der großen Familie der B – Vitamine findest du in der Aloe Vera Vitamin A, C und E. Sie unterstützen den Stoffwechsel sowie Entgiftungsvorgänge, die Synthese des Blutfarbstoffs Hämoglobin und der roten Blutkörperchen und haben antioxidative Eigenschaften.
Somit schützen sie dich vor freien Radikalen und verbessern die Sauerstoffversorgung im Blut. Die enthaltenen Vitamine können Entzündungen lindern und so das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen verbessern.
Diese Wirkungen werden unterstütz durch enthaltene Mineralstoffe wie Magnesium, Zink, Chrom, Eisen, Kalium, Kupfer, Kalzium, Mangan und Natrium.
8 der 22 vom Körper benötigten Aminosäuren kann er nicht selbst herstellen. Diese müssen über die Nahrung zugeführt werden. Aloe Vera enthält 7 solcher essenziellen Aminosäuren. Dazu gehören unter anderem Glycin, Prolin, Cystein, Asparagin, Serin und Glutaminsäure. Sie sind notwendig für die Bildung und Erhaltung eines starken Bindegewebes und der Haare.
Prolin ist Hauptbestandteil von im Körper vorhandenem Kollagen. Weiterhin helfen sie bei der Bildung von weißen Blutkörperchen und spielen somit eine große Rolle bei der Wundheilung. Auch Entzündungsprozesse können Aminosäuren lindern und die Entgiftung anregen.
Sie unterstützen einen funktionierenden Gehirnstoffwechsel, das Gedächtnis, das Nervensystem und wirken beruhigend. Außerdem sind sie für die gegenseitige Synthese wichtig.
Es finden sich einige Enzyme wie Amylasen, Proteasen, Oxydasen und Katalasen in der Aloe Vera. Sie unterstützen und beschleunigen in erster Linie Zell- und Stoffwechselvorgänge und greifen auch in die Immunabwehr ein.
Sie helfen bei Verdauungsvorgängen zum Beispiel durch Fettspaltung und können freie Radikale abfangen. Weiterhin werden ihnen entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften nachgesagt. Außerdem erhöhen sie die Energiegewinnung in den Muskelzellen.
Zu ihnen gehören zum Beispiel ätherische Öle. Die in der Aloe Vera enthaltenen Öle haben eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Lignine wirken verdauungsfördernd und sind in der Lage Stoffe zu binden und weiter zu transportieren.
Salicylsäure ist ein bekannter Stoff in der Schulmedizin und wird gegen Schmerzen und Fieber eingesetzt. Sterole und Saponine wirken antiseptisch und reinigend. Der enthaltene Gerbstoff Tannin wirkt ebenso entzündungshemmend. Anthraglykoside können eine abführende Wirkung haben.
Aloe Vera Gel: Kaufberatung 🔑
Beim Kauf eines Gels solltest du darauf achten, dass es so natürlich wie möglich ist und ohne viele Zusatzstoffe auskommt. Gern werden Gele mit Wasser gestreckt und der ausgeschriebene Prozentsatz bezieht sich nicht auf die Wirkstoffe der Aloe Vera, sondern auf das gesamte Gel. Also lohnt sich hier der Blick auf die Inhaltstoffliste doppelt.
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Aloe Vera selber züchten und ernten
Da Aloe Vera Produkte recht teuer sind, haben viele Menschen ihre eigene Pflanze zu Hause.
Du kannst Aloe Vera Pflanzen inzwischen in jedem Gartenhandel und sogar in der Gartenabteilung von Baumärkten bekommen. Achte darauf, dass sie aus biologischem Anbau stammen. Möchtest du die Blätter bald ernten, ist es nötig eine etwas ältere Pflanze zu kaufen. Erntereif sind die Blätter erst nach 3-5 Jahren.
Deine Aloe Vera Pflanze fühlt sich am wohlsten auf dem Fensterbrett, dort wo es schön hell und warm ist. Auch im Halbschatten von Balkon oder Terrasse ist sie gut aufgehoben. Vor allem junge Pflanzen dürfen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Die Aloe Vera Pflanze treibt stark aus, sodass du ihr von Anfang an viel Platz einräumen solltest. Normale Blumenerde ist nicht geeignet. Pflanze sie lieber in fertige Kakteenmischung oder grobkörnigen Sand.
Bekommt deine Pflanze braune Spitzen, hast du sie zu stark gegossen. Auch wenn die Aloe Vera zu lange Trockenperioden nicht gut aushalten kann und im Sommer regelmäßig gegossen werden sollte, kann zu viel Wasser bzw. das Stehen in Wasser, vor allem im Winter, schaden.
Wenn die Blätter erntereif sind, schneidest du die Größten von unten beginnend ab, ohne die anderen dabei zu verletzen. Nach dem Waschen stellst du das Blatt senkrecht in ein Gefäß.
Als Erstes fließt der gelbe Saft ab.
Kommt da nichts mehr, dann schneidest du ein kleines Stück unten ab, um eventuelle Reste des Saftes zu entfernen und kannst dann das Gel entnehmen. Ist ordentlich Gel herausgelaufen, werden die Blätter erneut gewaschen und getrocknet. Anschließen kannst du sie aufschneiden und das restliche Aloe Vera Gel entnehmen.
Frisches Aloe Vera Gel ist im Kühlschrank in einem geschlossenen Gefäß 1-2 Wochen haltbar. Du kannst es portionsweise in einer Eiswürfelform einfrieren und bei Bedarf entnehmen. Der Zusatz von 1 Gramm Vitamin C Pulver oder 10-20 Tropfen Vitamin E auf 100g Gel verlängert die Haltbarkeit auf 4-6 Wochen.
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Die Botanik von Aloe Vera 🌱
Die Pflanze wächst ohne Stamm, direkt über dem Boden. Die Sprossen wie auch die Laubblätter sind rosettenartig angeordnet. Die Blattoberfläche ist glatt. Im Abstand von ca. 20 cm finden sich an den Blatträndern kleine Stacheln. Gern wird die Aloe Vera auf den ersten Blick mit einem Kaktus verwechselt.
Die schwierigen Bedingungen in sehr heißem trockenem Klima sorgen dafür, dass sie Aloe Vera sehr viel Wasser und Nährstoffe speichert. Das kann sie aufgrund der gelartigen Struktur im Blattinnern.
Nach längeren Trockenperioden schrumpft sie, während sie sich nach feuchteren Zeiten wieder aufbläht. Die Blätter bestehen aus dem Blattsaft, der Blattrinde und dem Blattmark, was nachher das Aloe Vera Gel ist.
Fazit: Aloe Vera Gel
Die Heilpflanze hält, was sie seit Jahrhunderten verspricht. Vor allem die Anwendung auf normaler bis problematischer Haut hat sich bewehrt. Für die positiven Auswirkungen der innerlichen Anwendung gibt es nur wenige Studien. Dennoch kann die Einnahme eines qualitativ hochwertigen Produktes das Wohlbefinden steigern.
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