Ein Zucken der Augenlider oder auch Myokymie genannt, ist ein sich wiederholender, unwillkürlicher Krampf der Augenlidmuskeln. Ein Augenzucken tritt normalerweise im oberen Lid auf, aber es kann sowohl im oberen als auch im unteren Lid auftreten. In diesem Artikel erfährst du, was dein Augenzucken verursacht und was du dagegen tun kannst.

Was sind Augenzuckungen?

Für die meisten Menschen sind diese Krämpfe sehr mild und fühlen sich wie ein sanftes Ziehen am Augenlid an. Bei anderen kann ein Krampf auftreten, der stark genug ist, um beide Augenlider zum vollständigen Schließen zu zwingen. Dies ist ein anderer Zustand, der Blepharospasmus genannt wird.

Die Augenzuckungen treten in der Regel alle paar Sekunden für ein oder zwei Minuten auf.

Jedoch sind sie immer unvorhersehbar. So kann das Zucken der Augenlider tagelang anhalten und schmerzen verursachen und andererseits kann es nach nur ein paar Minuten wieder verheilen. Je nach Symptomen der zuckenden Augen muss eine Diagnose von einem Facharzt festgestellt werden.

In seltenen Fällen können Lidkrämpfe ein Frühwarnzeichen für eine chronische Bewegungsstörung sein, insbesondere wenn die Krämpfe von anderen Gesichtszuckungen oder unkontrollierbaren Bewegungen begleitet werden.

Was verursacht Augenzucken? 👨‍⚕️

Muskelzucken der Augenlider können ohne erkennbare Ursache auftreten. Da es sich selten um Anzeichen eines ernsthaften Problems handelt, wird die Ursache normalerweise nicht untersucht.

Dennoch können zuckende Augenlider verursacht oder verschlimmert werden durch folgendes:

  • Augen Irritation
  • Überanstrengung der Augenlider
  • Ermüdung
  • Schlafmangel
  • Körperliche Anstrengung
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Stress
  • Verwendung von Alkohol, Tabak oder Koffein

Wenn das Augenlidzucken chronisch wird, dann hast möglicherweise einen sogenannten „gutartigen Blepharospasmus“, der als chronisches und unkontrollierbares Zwinkern oder Blinken bezeichnet wird.

Dieser Zustand betrifft typischerweise beide Augen.

Wichtig: Vitamin B12, Magnesium und andere Mineralien und Vitamine sind notwendig für eine gesunde Augenbewegung und Gesichtsmuskulatur. Ein Mangel am Vitamin B12 kann Spasmen verursachen und dich ein Leben lang schädigen. Esse viel Fisch, Fleisch und Eier sowie Omega 3-Fettsäuren.

Die genaue Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt, aber die folgenden Umstände können die Zuckungen im Auge verschlimmern:

  • Blepharitis oder Entzündung des Augenlids
  • Bindehautentzündung
  • Trockene Augen oder Ermüdung
  • Umweltreizstoffe wie Wind, grelles Licht, Sonne oder Luftverschmutzung
  • Lichtempfindlichkeit
  • Stress
  • zu viel Alkohol oder Koffein

Der Zustand von Blepharospasmus sollte nicht unbeachtet gelassen werden. Denn er kann schwerwiegende Folgen mit sich ziehen.

Darunter folgende:

  • verschwommene Sicht
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Gesichtskrämpfe

Woher kommen Augenzuckungen? 👁️

Sehr selten sind Zuckungen der Augenlider ein Symptom für eine schwerwiegendere Störung des Gehirns oder der Nerven.

Wenn Augenlidzuckungen eine Folge dieser ernsteren Zustände sind, werden sie fast immer von anderen Symptomen begleitet.

Diese Erkrankungen können ein Augenzucken verursachen:

Fazialislähmung (Gesichtslähmung) Hier fällt eine Seite des Gesichts nach unten ab.
Dystonie Unerwartete Muskelkrämpfe und eine Verdrehung oder Verformung der betroffenen Körperstelle.
Zervixdystonie (spasmodische Torticollis) Der Hals verkrampft sich zufällig und der Kopf verdreht sich in eine unangenehme Position.
Multiple Sklerose (MS) Eine Erkrankung des Zentralnervensystems, die kognitive Bewegungsstörungen sowie Müdigkeit verursacht.
Parkinson-Krankheit Zitternde Gliedmaßen, Muskelsteifheit, Gleichgewichtsstörungen und Schwierigkeiten beim Sprechen verursacht diese Krankheit.
Tourette-Syndrom Das Tourette ist durch unfreiwillige Bewegung und verbale Ticks gekennzeichnet.

Wenn du glaubst, du hast eine dieser Krankheiten oder dein Augenzucken fühlt sich sehr komisch an, dann wende dich sofort an einen Arzt und lasse dich medizinisch untersuchen.

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Wann solltest du zum Arzt? 👨‍⚕️

Augenzucken ist selten ernst genug, um eine medizinische Notfallbehandlung zu erfordern.

Chronische Zuckungen der Augenlider können jedoch ein Symptom für eine schwerwiegendere Störung des Gehirns oder des Nervensystems sein.

Möglicherweise solltest du einen Arzt aufsuchen, wenn du an chronischen Augenlidkrämpfen leidest und eines der folgenden Symptome hast:

  • Dein Auge ist rot, geschwollen oder hat einen ungewöhnlichen Ausfluss.
  • Dein oberes Augenlid hängt herunter.
  • Das Zucken dauert mehrere Wochen an.
  • Dein Augenlid schließt sich jedes Mal vollständig, wenn deine Augenlider zucken.
  • Das Zucken beginnt auf andere Teile deines Gesichts einzuwirken.

Was kannst du gegen Augenzucken tun?

Was hilft gegen Augenzucken?

Was hilft gegen Augenzucken?

Augenlidzucken verschwinden ohne Behandlung innerhalb weniger Tage oder Wochen.

Wenn sie nicht verschwinden, dann solltest du versuchen, mögliche Ursachen zu beseitigen oder zu verringern.

Die häufigsten Ursachen für Augenzucken sind Stress, Müdigkeit und Koffein.

Versuche folgende Haustipps, um das Zucken der Augen zu lindern:

  • Trinke weniger Koffein.
  • Schlafe ausreichend.
  • Halte deine Augenoberflächen mit rezeptfreien künstlichen Tränen oder Augentropfen feucht.
  • Wende eine warme Kompresse auf deine Augen an, wenn das Zucken einsetzt.

Andernfalls gibt es noch operative oder medizinische Alternativen, die dir helfen könnten.

  • Botoxinjektionen werden oft zur Behandlung von gutartigen Blepharospasmus angewendet. Botox kann einige Monate lang schwere Zuckungen am Augen lindern. Da die Auswirkungen der Injektion nachlassen, benötigst du möglicherweise weitere Injektionen.
  • Eine Operation zur Entfernung einiger Muskeln und Nerven in den Augenlidern (Myektomie) kann auch schwerere Fälle von gutartigen Blepharospasmus behandeln.

Wie kannst du Augenzuckungen vorbeugen? 👨‍💻

Wenn du öfters Augenzuckungen oder andere Krämpfe an den Augenlidern bekommst, dann solltest du unbedingt ein Tagebuch führen. Notiere deine Aufnahme von Koffein, Tabak und Alkohol sowie Stress und wie viel Schlaf du jede Nacht bekommst.

So kannst du feststellen oder wenigstens eingrenzen, welche Ursache dein Augenzucken verursacht.

Der erste Schritt zur Vorbeugung, besteht darin, früher schlafen zu gehen, um die Belastung deiner Augenlider zu verringern.

Fazit

Augenlidzucken haben viele Ursachen. Die Behandlung, die funktioniert und die Aussichten variieren je nach Person.

Zuckungen am Auge im Zusammenhang mit Stress, Schlafmangel und anderen Faktoren des Lebensstils haben die besten Lösungen. Wenn ein zugrunde liegender Gesundheitszustand die Ursache ist, ist die Behandlung des Zustands der beste Weg, um das Zucken der Augenlider zu lindern.

Passend dazu:

Quellen:
  • Mader F.H., Riedl B. (2018) Beschwerden und Erkrankungen im Bereich der Augen. In: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg
  • https://www.zeiss.de/vision-care/besser-sehen/heit-vorsorge/augenlidzucken-und-augenzucken.html
  • Wabbels, B. & Roggenkämper, P. Ophthalmologe (2012) 109: 45. https://doi.org/10.1007/s00347-011-2457-z
  • https://www.allaboutvision.com/en-gb/conditions/eye-twitching/
  • https://www.care-vision.de/blog/ursachen-augenzucken-vitaminmangel/