Erfahre hier alles über Grasmilben im Bett. Milben, schon allein der Gedanke an die kleinen Spinnentiere jagt dir vielleicht einen Schauer über den Rücken. Sie können nicht nur lästig sein, sondern die ein oder andere gesundheitliche Beeinträchtigung mit sich bringen.

Grasmilben sind eine Gattung davon. Sie verstecken sich vor allem im Sommer in Wiesen und Gräsern, befallen hauptsächlich Tiere und können jedoch auch beim Menschen einen furchtbaren Juckreiz auslösen. Dennoch bist du ihnen nicht wahllos ausgeliefert. Es gibt eine Menge Dinge, mit denen du dich vor ihnen schützen kannst. Und sollte es dich oder auch dein Haustier doch erwischt haben, dann haben wir einige Tipps, wie du die Grasmilbe schnellstmöglich wieder loswirst.

Was sind Grasmilben?

Die Grasmilbe ist auch bekannt als Herbstmilbe oder Erntemilbe. Sie wird der Klasse der Spinnentiere zugeordnet und gehört zur Familie der Laufmilbe. Die Larven auch vieler anderer Laufmilben leben parasitisch. Sie befallen Mäuse, Hunde, Katzen und andere Säugetiere. Somit kann es auch zu einem Befall des Menschen kommen. Grasmilben werden bis zu 2 Millimeter groß, ihre Larven nur 0,3 Millimeter. Sie tragen eine orangerote Körperfärbung und sind mit bloßem Auge sichtbar, vor allem auf weißem Papier.

Wenn du weiße Bettlaken hast, erkennst du Grasmilben recht schnell, da sie Orange bzw. leicht rötlich sind.

Woher kommen Grasmilben?

Diese hier beschriebene Grasmilbe hat nichts mit der zu tun, die an Pflanzen saugt. Die Grasmilbe tritt in Europa vermehrt von Juli bis Oktober auf. Du findest sie hauptsächlich in Gräsern und auf Wiesen.

Sie warten oberhalb der Grashalme auf potenzielle Opfer.

Einmal entlang gestreift, hängen sie sich an Beine und Arme und krabbeln anschließend in feuchtwarme Regionen wie Knöchel, Kniekehle oder Leiste. Die Grasmilbe ist an sich nicht weiter problematisch, denn sie lebt vegetarisch. Es sind ihre Larven, die parasitär leben und Säugetiere befallen. Die Larven ritzen mit ihrem Mundwerkzeug an der obersten Hautschicht und injiziere ihren Speichel, der das Hautgewebe auflöst.

Dieses saugen sie dann ein. Meist verschwinden sie von allein vom menschlichen Körper, entweder durch Kratzen oder das Wegscheuern durch Kleidung.

Die Eier, aus denen die Larven schlüpfen, legt die Milbe im Gras ab.

Sind Grasmilben ansteckend oder übertragbar?

Natürlich können deine geliebten Vierbeiner wie Hund oder Katze die Grasmilbe in deine Wohnung schleppen und sie kann dort einen weiteren Mitbewohner befallen. Lieblingsopfer der Grasmilbe sind Mäuse. Diese halten sich besonders gern in Kompostnähe auf, sodass es ratsam ist, wenn du diesen regelmäßig umsetzt. Junge Larven der Grasmilbe warten am oberen Rand von Grashalmen auf den passenden Wirt mit einer Körpertemperatur von 30-40 Grad Celsius. Sie benötigen eiweißreiche Nahrung in Form von menschlicher Lymphflüssigkeit.

Doch für einen anderen Menschen sind sie nicht ansteckend. Sie sind nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragbar. Einzig das Tragen der gleichen Kleidung kann für eine Übertragung sorgen. Auch wenn du ein, mit Grasmilben befallenes, Kleidungsstück ungewaschen wieder anziehst, ist nicht auszuschließen, dass du wiederholt gebissen wirst. Es sei denn, die Larve ist inzwischen eine ausgewachsene Milbe. Diese ernährt sich dann vegetarisch und kann mit dir und deiner Haut nichts mehr anfangen.

Grasmilben im Bett bekämpfen

Woran erkenne ich, ob mein Haustier befallen ist?

Auch den Tieren bleibt der Juckreiz nicht erspart. Das heißt, ein befallenes Tier kratzt und leckt sich entsprechende Körperstellen. Teilweise bilden die Milben bei den Tieren kleine Nester im Fell. Beim Hund besonders beliebt sind die Zwischenräume der Pfoten, Bauch- und Brustbereich, Schenkelbeugen sowie Augen- und Nasenbereich.

Bei Katzen werden am häufigsten die Innenseiten der Ohren und die Schwanzspitze befallen, bei Pferden ist es der Kopf. Eventuell lassen sich an den befallenen Stellen kleine orange Punkte erkennen. Hundehalter können das Einschleppen von Grasmilben vermeiden, indem sie Beine und Bauch nach dem Spaziergang mit ihrem Hund abwaschen. Sollte dein Tier doch stärker unter dem Juckreiz leiden, kann der Tierarzt eine entzündungshemmende und juckreizstillende Salbe verordnen.

Welche Milbenarten gibt es?

Es gibt verschiedene Milbenarten. Das Erscheinungsbild ihrer hinterlassenen Spuren auf der Haut des Menschen kann sich sehr ähneln.

Hier ein kleiner Überblick:

Hausstaubmilbe Ihre Nahrung sind abgestorbene Hautzellen, nur gefährlich für Allergiker
Krätzmilbe Lebt auf dem Wirt und legt dort Kot und Eier ab, ernährt sich von Hautschuppen
Grasmilbe die Larven verursachen Juckreiz durch ihren Speichel, kommen im Gras und auf Wiesen vor
Haarbalgmilbe Werden mit Akne und Rosazea in Verbindung gebracht, leben auf der Haarwurzel, fressen Hautschuppen

Was ist der Unterschied zwischen Grasmilben und Bettwanzen?

Grasmilben fühlen sich wohl im Gras oder auf der Wiese. Dennoch kann es vorkommen, dass sie in dein Bett gelangen und dort werden ihre Stiche oft mit denen von Bettwanzen verwechselt. Wir erklären dir den Unterschied. Im Gegensatz zu Grasmilben lieben Bettwanzen dein Bett. Eine Grasmilbe kann nicht lang in deinem Bett überleben, da sie sich vegetarisch ernährt und nur die Larven parasitär leben. Bettwanzen ernähren sich von deinem Blut.

Wirst du von einer Grasmilbe gebissen, bilden sich Rötungen bis hin zu roten Quaddeln hauptsächlich an Schienbein, Oberschenkel oder Armen. Die Bisse von Bettwanzen befinden sich im Gegensatz dazu am ganzen Körper. Während Grasmilbenbisse auch vereinzelt auftreten, findest du die Werke von Bettwanzen meist in einer Reihe, die sogenannte „Straße“. Bettwanzen bevorzugen Körperteile wie Arme, Beine, Hals, Gesicht und Nacken.

Grasmilben verlassen irgendwann von allein dein Bett, da sie selbst dort keine Nahrung mehr finden, sondern nur ihre Larven. Bettwanzen hingegen können in mehreren Generationen in deinem Bett auftreten. Sie sind in Bezug auf ihre Nahrung nicht besonders anspruchsvoll und können auch Wochen und Monate ohne diese überdauern.

Wie sehen die Stiche einer Grasmilbe aus?

Die „Stiche“ einer Grasmilbe sind genau genommen Bisse ihrer Larven. Ihre liebsten Körperstellen der Grasmilbe sind Knöchel, Arme, Beine, Bauchnabel, Achselhöhlen und Kniekehle. Doch auch an Stellen, wo Kleidung eng anliegt, wie unter den Sockenrändern oder dem Hosenbund, solltest du ab und zu mal schauen. Grasmilben ritzen die oberste Hautschicht auf und ihr Speichel weicht das Gewebe auf.

So können sie Zellflüssigkeiten und Lymphe einsaugen.

Das tun sie teilweise über mehrere Stunden, bis sie von ihrem Wirt ablassen. Die Bisse sind oft schmerzlos und werden erst viele Stunden später durch den aufkommenden Juckreiz bemerkt.

Meistens entstehen kleine Rötungen, die nicht größer als 1-3 Millimeter im Durchmesser sind.

In einigen Fällen können daraus größere, bis zu 1 Zentimeter große Quaddeln entstehen. Der Juckreiz ist sehr unangenehm, beginnt ein bis zwei Tage nach dem Biss und kann bis zu 2 Wochen anhalten. Häufig fällt es schwer nicht zu kratzen. Normalerweise sind die Bisse der Grasmilbe nicht gefährlich, doch durch das Aufkratzen können sie sich entzünden.

Grasmilbenbisse lassen sich oft nur schwer von anderen Insektenstichen unterscheiden. Aufgrund des Zeitverzuges von Biss und auftretenden Symptomen, bringen viele Menschen ihre auftretenden Beschwerden gar nicht in den Zusammenhang mit ihrem Aufenthalt im Freien.

Der entstehende Juckreiz kann durch die Bisse der Grasmilben sehr unangenehm sein.

Was tun gegen Grasmilbenstiche?

Dass es dich erwischt hat, merkst du anhand des starken Juckreizes. Diesen linderst du durch kühlen und desinfizieren am besten mit 70%igem Alkohol. Vor allem Kindern fällt es schwer, nicht zu kratzen.

Sollte der Juckreiz zu stark werden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und sich ein Antihistaminikum oder eine Kortisonsalbe verordnen zu lassen. Beide sind in höheren Dosierungen nicht frei in Deutschland zu kaufen.

Was tun, wenn sich Grasmilbenbisse entzündet haben?

Da es auch Erwachsenen so schwerfällt, dem Juckreiz zu widerstehen, kommt es immer wieder zu Entzündungen der Milben Stiche. Aufgekratzte Milbenstiche solltest du deswegen sorgfältig reinigen und gegebenenfalls mit einem Pflaster bedecken. Auch, damit du nicht weiter kratzt. Eine Entzündung ist häufig das Zeichen für eine Infektion.

Das heißt, in die aufgekratzte Wunde sind Schmutz, Bakterien oder Viren eingedrungen.

Dass sich dein Stich entzündet hat, erkennst du an folgenden Merkmalen:

  • Eine nässende Wunde
  • angeschwollenes Gewebe rund um den Biss
  • Die Wunde wird heiß und rot
  • es bildet sich Eiter

Spätestens jetzt solltest du einen Arzt aufsuchen um Spätfolgen wie Narbenbildung oder auch eine Blutvergiftung zu verhindern. Meist genügt schon eine antibiotische Salbe.

Wann mit Grasmilbenbissen zum Arzt?

Stark entzündete, gerötete, eiternde und schmerzende Bisse, wie auch länger als 2 Wochen anhaltende Symptome gehören in die Hand eines Arztes. In seltenen Fällen können Grasmilbenbisse einen großflächigen Hautausschlag verursachen. Durch eine Überreaktion des Immunsystems kann es zur Bildung von Nesselsucht kommen. Auch diese sollte von einem Arzt kontrolliert und diagnostiziert werden.

Grasmilben im Bett?

Auch wenn sich Grasmilben nicht freiwillig gern in deinem Bett einnisten, so kann es doch vorkommen, dass du sie oder dein Haustier mit ins Schlafzimmer geschleppt haben. Sie können nicht dauerhaft in deinem Bett überleben. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst, um sie zügig und zuverlässig wieder loszuwerden.

So hältst du Grasmilben von Deinem Bett fern

Am besten ist es natürlich, du lässt die Larven der Grasmilbe gar nicht erst in dein Bett. Dazu ist es wichtig, dass du nach dem Aufenthalt im Freien duscht, bevor du ins Bett gehst und auch deine Haustiere vom Bett fern hältst. Ausgezogene Kleidung solltest du nicht aufs Bett legen, sondern gleich in den Wäschekorb oder die Waschmaschine verfrachten.

Vor allem, wenn du Haustiere hast, die Überträger sein könnten, ist es besser, du lebst ohne Teppiche, beziehungsweise saugst diese sehr regelmäßig ab. Den Staubsauger überleben die kleinen Spinnentiere nicht.

Wie entferne ich Grasmilben aus dem Bett?

Ist es zu spät und du hast die Grasmilben in deinem Bett, ist es wichtig, sofort die komplette Bettwäsche zu wechseln. Ziehe zum Schluss das Laken ab.  Achte dabei darauf, dass du die Bettwäsche nicht nur auf deinem Bettzeug ablegst, sondern auch sofort in die Waschmaschine tust. Mit deinem Bettzeug gehst du folgendermaßen vor:

Bezüge  Bei mindestens 60 Grad Celsius waschen
Kissen wenn möglich waschen, wenn nicht, einfrieren über Nacht
Bettdecke selbst waschen oder reinigen lassen
Matratze reinigen lassen

Auch Daunenbettwäsche kannst du waschen. Hierbei ist nur zu beachten, dass sie anschließend im Trockner getrocknet werden muss.  Die Gefahr, dass dabei Federn verkleben, reduzierst du durch die Zugabe eines Tennisballs.

Wie schütze ich mich vor Grasmilben im Bett?

Es gibt einige Dinge, die du beachten kannst, um dich vor Grasmilben zu schützen.

  1. Grasmilben lieben trockenes Gras und Wiesen, auf denen sich auch deine Vierbeiner gern aufhalten. Vermeide es, barfuß dort entlangzugehen.
  2. Wenn du weißt, dass die Gefahr besteht, Grasmilben mit nach Hause zu bringen, trage hohe Schuhe und steck die Hosen in die Socken. Unter Umständen kannst du dich und deine Kleidung mit Insektenschutzmittel einsprühen, zum Beispiel mit dem Wirkstoff DEET. Auch Teebaumöl hat einen ähnlich abhaltenden Effekt.
  3. Da sich die Milben gern im hohen Gras aufhalten, ist es empfehlenswert deinen Rasen häufig und regelmäßig zu mähen. Entsorge den Grasschnitt sofort und am besten nicht in deinem eigenen Garten.
  4. Regelmäßiges Wässern deines Rasens in Trockenheitsperioden sorgt dafür, dass die Grasmilben sich in den Boden zurückziehen
  5. Wenn du zwischen Haus und Rasen 2 – 3 Meter Platz lässt, ist der Weg für die Milben viel zu weit, um allein in die Wohnung zu gelangen
  6. Besonders gern mögen Milben Moos. Also befreie im Frühjahr deinen Rasen auch davon.
  7. Achte auf Mäuse in deinem Garten. Sie sind der Lieblingswirt der Grasmilben. Setze deinen Kompost regelmäßig um, da sich Mäuse am liebsten dort aufhalten.
  8. Du bist dir nicht sicher, ob sich in deinem Garten Grasmilben befinden? Lege eine weiße Fliese oder auch ein weißes Blatt ins Gras, am besten, wenn die Sonne scheint. Die Grasmilben werden durch die Helligkeit angezogen und krabbeln direkt darauf zu. Auf dem weißen Untergrund sind sie mit ihrer orangen Körperfärbung eindeutig zu erkennen.

Fazit: Grasmilben im Bett, was hilft?

Grasmilbenbisse sind keine Seltenheit. Ihr starker Juckreiz ist unangenehm. Längerfristige gesundheitliche Beschwerden sind jedoch durch einen Grasmilbenbiss nicht zu befürchten, solange man die Bisse gut verarztet und darauf achtet, dass sie sich nicht entzünden. In die Wohnung eingeschleppt, egal ob durch ihr Haustier oder sie selbst, haben sie zum Glück keine Überlebenschance.

Demnach ist der Spuk nach ein paar Handgriffen vorbei. Wenn du ein paar wenige Tipps befolgst und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifst, verringerst du das Risiko dich mit Grasmilben zu infizieren.

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Quellen:

  • https://www.t-online.de/heit/-leben/id_59225470/grasmilben-lauern-im-garten-bisse-behandeln-und-symptome-erkennen.html
  • https://www.dr-gumpert.de/html/grasmilben.html
  • https://www.softsan.de/ratgeber/milbenbisse
  • https://praxistipps.focus.de/grasmilben-diese-hausmittel-helfen_101741