Liefert der Siebenschläfertag eine zuverlässige Wetterprognose? Stimmt die Bauernregel? Woher hat der Siebenschläfertag seinen Namen? In diesem Artikel erfährst du alles über den Siebenschläfertag.

Was du über den Siebenschläfertag wissen musst 😴

Am 27. Juni jeden Jahres feiern wir den Siebenschläfertag. Laut einer alten Bauernregel liefert er uns eine Prognose über den kommenden Sommer:

So, wie das Wetter am Siebenschläfertag ist, so bleibt es die nächsten sieben Wochen.

Da kommt Freude auf, wenn der Bauerntag ein sommerlicher Tag ist, Frust, wenn es am 27. Juni regnet. Doch was ist wirklich dran am Siebenschläfertag? Woher kommt dieser Mythos und wie zuverlässig ist die Prognose? Hier erfährst du, was du wissen musst.

Woher kommt der Name Siebenschläfertag? 😗

Irrtümlicherweise glauben viele, der Name Siebenschläfertag leite sich von dem Nagetier ab. Da stellt sich natürlich die Frage, inwieweit ein Nager etwas mit der aktuellen Wetterlage zu tun haben könnte.  Tatsächlich hat der Name Siebenschläfertag nichts mit dem gleichnamigen Tier zu tun, sondern leitet sich aus einem christlichen Mythos ab. 

Einer Legende zufolge fanden sich sieben Brüder zu Zeiten der Christenverfolgung auf der Flucht und versteckten sich in einer Höhle in der Nähe von Ephesos. Sie wurden jedoch gefunden und zur Strafe lebendig eingemauert.

Wider Erwarten starben sie jedoch nicht, sondern verfielen in einen tiefen Schlaf. Die Legende besagt, dass die Brüder am 27. Juni 446 n. Chr. gefunden und aufgeweckt wurde. Sie bezeugten ihren Glauben an die christliche Wiederauferstehung und starben kurze Zeit darauf.

Die sieben Schläfer von Ephesos wurden fortan als Heilige verehrt, der 27. Juni gilt als ihr Gedenktag.

Was haben die sieben Schläfer mit der Bauernregel zu tun?

Streng genommen haben die sieben Schläfer von Ephesos mit dem Wetter nichts zu tun. Die Bauernregel entstand zu einer Zeit, in der Menschen noch sehr viel mehr als heute der Heiligen gedachten und die nach ihnen benannten Tage auch, als solche kennzeichneten.

Die Bauernregel gilt also als:

  • Feststellung und
  • als Erfahrungswert über einen Zeitraum,

den die Menschen zur damaligen Zeit einfach allgemein als den Siebenschläfertag kannten.

Was ist dran an der Bauernregel?

Bauern und Landwirte schätzen das Wetter nach ihren Erfahrungswerten

Bauern und Landwirte schätzen das Wetter nach ihren Erfahrungswerten

Heute interessiert uns vor allen Dingen eins: Was ist dran an der Bauernregel? Wie zuverlässig kann der Siebenschläfertag tatsächlich das Wetter des kommenden Sommers voraussagen?

Hinweis:
Zunächst einmal muss mit dem Mythos aufgeräumt werden, ein einziger Tag könne eine zuverlässige Wetterprognose liefern. Das ist laut Meteorologen nicht möglich. Doch wie so manche andere Bauernregel hat auch diese einen wahren Kern, der durchaus ernst zu nehmen ist.

Die Bauernregel basiert auf einen persönlichen Erfahrungswert. Landwirte, die zu früheren Zeiten davon abhängig waren, wie sich das Wetter entwickelt und noch nicht über moderne Wetterprognosen verfügten, nutzten die eigenen Erfahrungswerte und die der Vorfahren, um daraus Regeln abzuleiten.

Sie stellten fest, dass sich die Wetterlage rund um den Bauerntag stabilisierte und dass man erfahrungsgemäß davon ausgehen konnte, dass es so auch in den kommenden Wochen verhielt.

Der Wahrheitsgehalt der Bauernregel

Es gibt tatsächlich eine wissenschaftliche Erklärung, die die Bauernregel zum Siebenschläfertag zumindest ansatzweise bestätigt.

Statistische Wahrheit
Laut statistischer Analysen ist die erste Juliwoche aussagekräftig. In diesem Zeitraum hat sich die vom sogenannten Jetstream abhängige Großwetterlage stabilisiert. Statistisch gesehen besteht also eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter so, wie es in der ersten Juliwoche ist, für die kommenden Sommerwochen bleibt. Die Wahrscheinlichkeit liegt hier immerhin bei rund 70 %

Doch was besagt das für den Siebenschläfertag?

Der Siebenschläfertag wird zwar bereits am 27. Juni gefeiert, doch ist hierbei zu berücksichtigen, dass Papst Gregor vor einigen Hundert Jahren eine Kalenderreform durchführen ließ. Der gregorianische Kalender wurde um ganze 10 Tage verkürzt.

Der Siebenschläfertag besteht als Gedenktag der Heiligen zwar nach wie vor am 27. Juni, im Bezug auf die Wetterstatistik muss man heute jedoch eine zehntägige Verschiebung berücksichtigen.

Demnach wäre meteorologisch gesehen der Siebenschläfertag am 7. Juli, fällt also genau in den Zeitraum der ersten Juliwoche, in der Meteorologen eine große Zuverlässigkeit der Wetterprognose festgestellt haben.

Fazit ✅

Ganz aus der Luft gegriffen ist die Bauernregel zum Siebenschläfertag also nicht. Auch wenn der einzelne Tag - schon gar nicht der 27. Juni - nicht Auskunft über den kommenden Sommer geben kann, so kann man zumindest in der ersten Juliwoche eine recht zuverlässige Prognose über die kommenden Wochen treffen. Und das ist doch schonmal was!

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