Der Konsum von Medien wie Social Media und Netflix wird von vielen Schlafwissenschaftlern verpönt. Grund hierfür sind Bedenken an der Einschlaf-, Schlaf- und Ausschlafqualität von Konsumenten, deren Konsum unmittelbar oder während des Schlafgangs stattfindet. Neue Studienergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass ein positiver Medienkonsum gegen Schlafprobleme helfen kann.

Positive Medien als moderne Meditation

Der Begriff Meditation beschreibt Geistesübungen, welche den Menschen beibringen sollen, ihre Gedanken kommen und gehen zu lassen. Ziel der herkömmlichen Atemmeditation gegen Schlafprobleme ist es, unnötige Grübeleien vor der Nachtruhe zu unterbrechen. Genau dasselbe Ziel kann, laut der veröffentlichten Journal of Sleep Research, die moderne Meditation in Form von einem positiven Medienumgang bewirken:

Im Ergebnis der Studie zeigte sich, dass ein Medienkonsum kurz vor dem Einschlafen mit einer früheren Bettgehzeit und einer längeren Schlafdauer in Verbindung gebracht werden kann. Dabei soll das Schauen von Serien und Filmen sowie das Hören von Podcasts eine passiv beruhigende Aktivität sein, welche den Schlaf verbessert.

Für den Erfolg der modernen Meditation sind laut der Studie jedoch gewisse Voraussetzungen zu erfüllen. Demnach sollte ein Konsument lediglich einen Medieninhalt konsumieren. Neben dem Fernseher schauen sollte man beispielsweise nicht durch soziale Medien wie Instagram scrollen. Des Weiteren sollte sich die Bildschirmzeit vor dem Einschlafen auf maximal einen Film beziehen.

Während ein kurzer Konsum hilfreich sei, sorgt ein längerer für negative Effekte. Diese können mit anhaltender Dauer beziehungsweise Häufigkeit des wöchentlichen Konsums stärker werden. Für einen positiven Effekt auf die Einschlaf-, Schlaf- und Ausschlafqualität ist somit ein kurzer und fokussierter Medienkonsum notwendig.

Moderne Dienste- Im Schlaf neue Sprachen lernen

Moderne Dienste: Im Schlaf neue Sprachen lernen

Der Medienkonsum nimmt in Zeiten der Digitalisierung neue Gestalten an. Neben einer Schlafverbesserung ist es zudem mithilfe von Medien möglich, während des Schlafens neue Sprachen zu lernen. Dank moderner Dienste ist von überall auf der Welt möglich, Nachrichten, Filme, Serien und Podcasts auf den unterschiedlichsten Sprachen zu verfolgen. Laut einer 2019 veröffentlichten Studie der Universität Bern können diese Sprachen im Schlaf erlernt werden:

Während des Tiefschlafs durchläuft das menschliche Gehirn eine aktive, eine passive sowie Down-State-Phase. Diese Phasen wechseln sich ungefähr jede halbe Sekunde ab. Wenn neue Vokabeln während der ersten Phase wiederholt gespielt werden, können sich Menschen laut der Studie oft nach dem Aufwachen an die Vokabeln erinnern. Damit zeigt die Studie, dass Sprachregionen und der Hippocampus, der vor allem für unser Gedächtnis zuständig ist, auch beim Erinnern von im Schlaf gelernten Wörtern aktiv sind.

Für das erfolgreiche Lernen einer Sprache im Schlaf ist es erneut nötig, gewisse Voraussetzungen zu erfüllen. Das Lernen einer Sprache im Schlaf ist nur dann möglich, wenn man bereits gewisse Grundkenntnisse hat. Des Weiteren sollten alle Schlafphasen gewährleistet sein. Damit der Geist alle Schlafphasen durchlaufen kann, benötigt er ausreichend Schlaf ohne Stress.

Zudem ist es heute dank spezieller VPN-Server möglich, Amerikanisches Netflix von Deutschland aus anzuschauen. Möchte man seinen Film- und Serienhorizont während des Schlafens sowie im Wachzustand erweitern, so bietet das amerikanische Netflix ideale Bedingungen. Des Weiteren können Sprachen wie Englisch nicht nur im Schlaf, sondern auch im Wachzustand mithilfe englischsprachiger Filme erlernt werden.

Auswirkungen eines falschen Medienkonsum

Auswirkungen eines falschen Medienkonsum

Trotz der vielen Vorteile der modernen Medien können sie auch für die geistliche und körperliche Gesundheit schädlich sein. Ein zu hoher und unausgeglichener Medienkonsum kann unter anderem folgende Auswirkungen haben:

  • Einschlaf-, Schlaf-, Ausschlafstörungen
  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Konzentrationsschwächen
  • Entwicklungsstörungen
  • Hyperaktivität
  • Vernachlässigung des sozialen Umfelds
  • Nervosität
  • Aggressivität
  • Kontrollverlust
  • Realitätsverlust
  • psychische Erkrankungen wie Depressionen
  • physische Erkrankungen wie Sehschwächen
  • negative Ernährung, negatives Essverhalten
  • negative Bewegungsbilanz im Alltag

Medienkompetenz entwickeln – so geht’s

Um die Schlafqualität gezielt zu fördern, empfiehlt sich die eigene Medienkompetenz zu verbessern. Durch eine bewusste Verwendung können alle negativen Auswirkungen eines falschen Medienkonsums vermieden werden. Leidet man bereits unter den Auswirkungen, so können diese auch anhand einer Umstellung des Medienkonsums bekämpft werden.

Die Medienkompetenz ist eine Fähigkeit, welche im modernen Zeitalter sehr gefragt ist. Die Kompetenz streckt sich dabei über Menschen aller Altersklassen. Zwar liegt im Fokus der meisten Berichte der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Medien, jedoch sollten auch Personen im Erwachsenenalter dazu in der Lage sein, Medien richtig zu nutzen.

Medienkompetenz ist als ein wichtiger Schwerpunkt der Pädagogik in allen Lebensbereichen notwendig. Da Medien darauf ausgelegt sind, spannend und abwechslungsreich zu sein, können sie schnell süchtig machen. Genau diese Sucht gilt es zu bekämpfen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Mediensucht und ihrer Auswirkungen können unterschiedlich aussehen.

Um die eigene Nutzung der Medien zu verbessern, benötigt es einen kontrollierten Konsum. So empfiehlt es sich Medien erst nach der Arbeit oder Schule für eine festgelegte Bildschirmzeit zu nutzen. Auch die Wahl der Medien kann die Auswirkungen einer Sucht beeinflussen. Währenddessen Serien und Filme die Konzentration des Gehirns beanspruchen und auf offensichtlich falschen Inhalten basieren, können über Social Media schneller Fake News und negative Nachrichten das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Außerdem sollte die Altersfreigabe der Medien eingehalten werden. Eltern wird empfohlen, sich unbedingt mit Filtern und Jugendschutz-Maßnahmen im Internet auseinanderzusetzen. Ein unkontrolliertes Onlineverhalten von Kindern beeinträchtigt schneller die Entwicklung als bei Erwachsenen. Dies liegt daran, dass sie falsche Inhalte noch nicht von echten unterscheiden können.

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